„Sport am Kita-Zaun“
– Bewegung, Wahrnehmung, Sprache kombinieren
Es kombiniert etwas, das Kinder von jeher begeistert hat und zu ihnen gehört – Geschichten und Bewegung. Und ein weiteres Element, das die Kleinsten der Gesellschaft lieben, kommt hinzu – Stofftiere. Die Idee für „Sport am Kita-Zaun“ ist so einfach und kindgerecht wie „genial“ und lässt sich auch in Zeiten einer Pandemie problemlos umsetzen.
Die Leiterin des Projektes beim Kreissportbund Celle, Heelje Ahlborn, hat nicht nur Daniel, der sein freiwilliges soziales Jahr absolviert, zur Verstärkung in die Escheder DRK-Kindertagesstätte „Eschennest“ mitgebracht, sondern eine Reihe tierischer Begleiter, die sich auf den Weg in den Wald machen, um dort bei Frau Eule eine Geburtstagsparty zu feiern. Die Pädagogin und Sportwissenschaftlerin Ahlborn erzählt und macht gleichzeitig Bewegungen vor, die die Drei- bis Fünfjährigen nachahmen. Auf dem Weg zur Waldparty haben Igel „Bürste“, Hase „Hoppel“ und ihre Freunde allerhand Hindernisse zu überwinden und Abenteuer zu bestehen, für die es Körperbeherrschung, Kraft und Ausdauer bedarf. Fünfzehn bis zwanzig Minuten hüpfen, balancieren, laufen, drehen und strecken sich die „Eschennest-Notgruppen-Bewohner“, aber in erster Linie lauschen sie. „Die Geschichte“, antworten übereinstimmend Annie und Mia, was ihnen denn am besten gefallen hätte. Die Übungen absolvieren sie wie nebenbei. Auch ein wenig Phantasie ist gefragt, wenn es gilt, pantomimisch Äpfel als Proviant vom Baum zu pflücken, der derzeit nicht einmal ein Blatt aufzuweisen hat.
„Bewegung, Wahrnehmung, Sprache – das sind die konzeptionellen Ziele“, erläutert die Leiterin der DRK-Kindertagesstätte, Renate Stauche. Bereits seit dem Jahr 2017 kooperiert die Einrichtung mit dem Kreissportbund, gibt den Kindern beispielsweise die Gelegenheit, ein erstes Sportabzeichen zu erwerben, und veranstaltet regelmäßig Waldtage. „Durch ‚Sport am Kita-Zaun‘ wird unsere Zusammenarbeit vertieft“, sagt die erfahrene Pädagogin Stauche. Im Sommer werde es einen Studientag zwecks Schulung aller Mitarbeiterinnen geben. „Man muss die Menschen abholen und mitnehmen für Bewegung“, ist sie überzeugt und betont: „Bewegung trainiert nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Wir schaffen damit Grundlagen für späteres Lernen.“
Alle motorischen Grundforderungen, die Gleichgewichtskoordination sowie die Sprachbildung würden geschult, „denn die Kinder müssen ja verstehen und umsetzen“, kommt Heelje Ahlborn auf die Kombination mit den spielerischen Elementen rund um Frau Eule, Hoppel und Bürste zurück. Mia, Annie und alle anderen Kita-Kinder freuen sich bereits auf die Fortsetzung, denn Heelje und Daniel haben versprochen: „Wie die Geschichte weitergeht, erzählen wir Euch beim nächsten Mal.“
Text und Fotos: Anke Schlicht