Schnelltesten im Fünf-Minuten-Takt
Es kitzelt ein bisschen in der Nase - ist aber nicht so unangenehm, wie befürchtet
Vom Senior bis ganz jung - die Personengruppe, die geduldig und in ausreichendem Abstand auf das Testergebnis wartet, ist generationenübergreifend zusammengesetzt. Auch die Gründe, weshalb sie sich im Bildungszentrum des DRK-Kreisverbandes in Celle eingefunden haben, um sich einem Antigen-Schnelltest auf Covid-19 zu unterziehen, sind unterschiedlich.
Das Angebot besteht seit der vergangenen Woche und wird in großer Zahl nachgefragt. „Mehr Personen hätten wir nicht annehmen können“, sagt die verantwortliche DRK-Mitarbeiterin, Christiane Maahs, am Freitag. Zwei Stunden stehen am Nachmittag zur Verfügung, und diese sind komplett mit 24 angemeldeten Cellern aus Stadt und Landkreis ausgebucht. Fünf Minuten sind für jeden kalkuliert. „Eine telefonische Terminvereinbarung ist zwingend erforderlich“, betont der zweite verantwortliche DRK-Mitarbeiter, Jens Furchtmann.
Er hat gemeinsam mit Christiane Maahs die Räumlichkeiten in der Fundumstraße in ein kleines Testzentrum verwandelt. „Die Testpersonen gehen von der Anmeldung in den Testbereich und weiter in die Wartezone“, berichtet Maahs, während sie die Fenster öffnet, kurz bevor der erste „Patient“ eintrifft. Dieser weist sich an der Anmeldung aus, erhält ein Formular ausgehändigt, auf dem er sein Einverständnis erklärt, und entrichtet die Gebühr von 30 Euro bar oder per Kartenzahlung. Der Abstrich dauert nur wenige Sekunden. Erst wird das Teststäbchen in den Rachen, bis ganz nach hinten an die Wand, eingeführt „Da sitzen gegebenenfalls die Viren“, erläutert Maahs, anschließend in die Nase. „Angenehm ist das nicht“, bewerten einige Testpersonen die kurze Prozedur, andere sagen: „Es kitzelt ein bisschen in der Nase, ist aber bei Weitem nicht so unangenehm wie befürchtet.“ Der Stab wird mindestens 15 Sekunden in eine Testlösung eingetaucht, bevor diese in eine kleine Testcassette überführt wird, die nach 15 Minuten das Ergebnis anzeigt, das nicht mehr als eine Momentaufnahme darstellt, weil eventuell die Viruslast zum Zeitpunkt des Tests noch nicht groß genug war.
Dieses ist allen Testwilligen bewusst, und dennoch finden sie sich in großer Zahl aus vielfältigen Gründen ein: „Ich möchte heute meine über 90-jährige Mutter besuchen“, nennt ein Celler als Motiv, die junge Frau aus Hambühren, die in Zwei-Meter-Abstand ebenfalls auf das Resultat wartet, sagt: „Meine Mutter hat eine Krebsdiagnose erhalten, daher gehe ich auf Nummer Sicher“.
Ein 80-Jähriger aus Celle möchte einfach wissen, ob er mit Corona infiziert ist. Ein anderer Mann im mittleren Alter äußert sich, dass es in seinem Umfeld ein erhöhtes Aufkommen in der Firma, fünf positive Fälle und 20 Kollegen in Quarantäne, gibt. Um zumindest vorläufig Klarheit zu haben, holte er sich einen Termin im DRK-Schnelltest-Zentrum, das donnerstags von 17 bis 19 Uhr und freitags von 14 bis 16 Uhr geöffnet ist und sich nur an Personen wendet, die keine Symptome haben.
Sollte der Abstrich ein positives Ergebnis anzeigen, ist das DRK verpflichtet, dieses dem Gesundheitsamt zu melden, die Person wird gebeten, sich mit dem Hausarzt in Verbindung zu setzen.
Text und Foto: Anke Schlicht