„Richtig helfen können – ein gutes Gefühl“
Was ist, wenn ich auf einen Unfall zukomme?
Viele, die regelmäßig mit dem Auto unterwegs sind, kennen die Sorge, jetzt zur dunklen Jahreszeit verstärkt sie sich noch: „Was ist, wenn ich auf einen Unfall direkt zukomme? Reichen meine Kenntnisse noch aus, um vor Ort richtig zu handeln?“
Jens Furchtmann geht jeden Tag mit dem Thema Erste Hilfe um, er ist beim DRK-Kreisverband Celle für die Breitenausbildung zuständig. „Es prägt sich nur ein, was häufig wiederholt wird“, lautet sein Statement: „Daher müssen wir in regelmäßigen Abständen das Wissen auffrischen. Das gibt Sicherheit“, appelliert er.
Keine Wahl haben diejenigen, die die Führerscheinprüfung ablegen, sich zu betrieblichen Ersthelfern ausbilden lassen wollen, einen Trainerschein oder andere Funktionen anstreben. Sie sind verpflichtet, nachzuweisen, in Erster-Hilfe ausgebildet worden zu sein.
Zurzeit haben es Furchtmann und sein Team mit einem Run auf das Kursangebot in Celle und im Landkreis zu tun. „Durch Corona hat sich ein erheblicher Rückstau gebildet, den wir derzeit abarbeiten“, erläutert Furchtmann, der aus diesem Grund das Personal aufgestockt und die Anzahl an Terminen ausgeweitet hat. Einen Überblick, wo und wann in Stadt und Landkreis ein Kurs absolviert werden kann, gibt die Homepage des DRK-Kreisverbandes unter www.drkcelle.de/erstehilfe. Das DRK führt rund 10 bis 12 Kurse pro Woche durch, die Anmeldung erfolgt über das Internet, eine telefonische Kontaktaufnahme ist jedoch auch jederzeit möglich. Insgesamt stehen aktuell 28 haupt- und ehrenamtliche Ausbilder zur Verfügung. Hilfreich für die Personalaufstellung war die Neuerung, dass auch junge Leute, die das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) absolvieren, bei vorliegender Eignung den Ausbilderschein erwerben können.
Alexander Litau hat die Chance genutzt – nach sechs Monaten als FSJler wurde er hauptamtlicher Ausbilder. „Die Arbeitsbedingungen sind hier sehr gut, wir werden ernst genommen“, sagt der 22-Jährige. Seine Kollegin Shawna Birth ist seit drei Monaten dabei, sie absolviert beim DRK ihr FSJ: „Ich habe schon in der Schule Sanitätsdienst gemacht“, berichtet die 20-Jährige, die später Mathe und Physik auf Grundschullehramt studieren möchte. Erste Erfahrungen im Unterrichten sammelt sie im DRK-Bildungszentrum. Die Interaktion mit Menschen verbunden mit Lehrinhalten, die Sicherheit vermitteln, sagt beiden zu. „Die Leute unterschätzen sich“, hat Alexander Litau in seinen Kursen beobachtet.
„Du hast alles richtig gemacht, allein weil du etwas gemacht hast“, „manchmal reicht es aus, da zu sein, den Notruf abzusetzen, mit den Verletzten zu kommunizieren“. Mit Sätzen wie diesen versuchen Shawna und Alexander, ihren Kursteilnehmern Mut zuzusprechen und Hemmschwellen abzubauen.
Beide haben sich intensiv auseinandergesetzt mit ihren Lehrinhalten, zur Veranschaulichung zeigen sie einige Übungen. Alexander Litau spannt mit seiner Aussage: „Dass die Leute sich sicherer fühlen, gibt mir die Erfüllung im Job“, zur Überschrift, die das DRK für das Thema gewählt hat: „Richtig helfen können – ein gutes Gefühl!“
Text und Fotos: Anke Schlicht